Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters

Forschung am Lehrstuhl

Der Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters untersucht zwischenmenschliche, emotionale und kognitive Grundlagen psychischer Störungen von der mittleren Kindheit bis zur Adoleszenz. Wir nutzen eine Reihe methodischer Ansätze, um besser zu verstehen, wie sich Störungen im Kontext sensibler Entwicklungsphasen entwickeln und wie wir ihrem Auftreten entgegenwirken können. Auf diese Weise wollen wir Kindern, Jugendlichen und ihren Familien dabei helfen, ihre (gegenseitigen) Beziehungen zu stärken und dadurch ihr Wohlbefinden und ihre Widerstandsfähigkeit langfristig zu verbessern.

Unsere empirische und klinische Arbeit fällt unter den Bereich „soziale Prozesse“ der NIMH Research Domain Criteria (RDoC) Initiative, da wir uns hauptsächlich auf Konstrukte interpersoneller Regulation konzentrieren, einschließlich der Wahrnehmung, Interpretation sowie der Reaktivität auf die Handlungen anderer (z. B. Sensibilität für soziale Bedrohung und Zurückweisung, Borderline-Persönlichkeitsmerkmale). Wir versuchen aus einer multidisziplinären und multimethodalen Perspektive zu verstehen, wie normative Entwicklungsprozesse bei Kindern, Jugendlichen oder Familiensystemen, die sich selbstschädigend verhalten (v.a. nichtsuizidales selbstverletzendes Verhalten, suizidale Gedanken und Absichten) oder häufig in zwischenmenschliche Konflikte geraten, aus dem Gleichgweicht kommen können. Dabei folgen unsere Arbeiten einem translationalen Ansatz, bei dem wir unsere Studien so konzipieren, dass die Untersuchung grundlegender Prozesse direkt in klinische Fragestellungen einfließen kann. Aus diesem Grund verstehen wir Psychopathologie bei Kindern und Jugendlichen als kontextualisierten Prozess, der in seiner dynamischen Entfaltung über verschiedene Zeiträume hinweg erfasst werden muss. Ein Großteil unserer Arbeit umfasst daher (intensive) Längsschnittdaten von Kindern und Jugendlichen und ihrer wichtigen Bezugspersonen über Zeitintervalle, die von Momentaufnahmen im Alltag bis hin zu jahrzehntelangen Entwicklungstrajektorien reichen. Unser Ziel ist es, die Möglichkeiten innovativer Technologien (z. B. Ambulantes Assessment, Smartphone-Sensorik, ambulante Psychophysiologie) zu nutzen, um Selbstverletzungen und Muster der Dysregulation in der realen Welt der Kinder und Jugendlichen und in Echtzeit besser zu identifizieren und zu erkennen.

zuletzt bearbeitet am: 26.10.2023

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